Die Kernkompetenzen von ambulanten Pflegediensten liegen in allen pflegerischen Leistungen der Grundpflege und der Behandlungspflege.
Sie sollten darauf achten, dass der Pflegedienst über das geeignete Personal verfügt: Medizinische Behandlungspflege darf nur durch examinierte Fachkräfte durchgeführt werden, die Grundpflege dürfen auch Pflegehelfer übernehmen. Im besten Fall kann ein mobiler Pflegedienst nicht nur die Behandlungspflege und die Grundpflege, sondern auch die hauswirtschaftliche Hilfe durch geeignetes Personal abdecken.
Pflegedienst für häuslichen Pflege und Tagespflege
Noch optimaler ist es, wenn der mobile Pflegedienst neben der häuslichen Pflege auch Tagespflege und Kurzzeitpflege anbietet.
In diesem Fall haben Sie alles aus einer Hand: Wenn die Besuche des mobilen Pflegedienstes nicht mehr ausreichen, um eine ordnungsgemäße Pflege und Betreuung sicherzustellen, ist die Tagespflege eine echte Alternative zu einem Heimplatz. Bietet die Einrichtung auch Kurzzeitpflege an, können pflegende Angehörige sogar mit einem guten Gewissen in den Urlaub fahren oder beruflich verreisen. Alle Leistungen aus einer Hand – das ist nicht nur praktisch, weil in allen Fragen zur Pflege und Betreuung der gleiche Ansprechpartner zuständig ist: Es ist vor allem für den zu pflegenden Menschen sehr wichtig, nicht ständig mit neuem Pflegepersonal und neuen Räumlichkeiten konfrontiert zu werden.
Woran erkennt man einen guten Pflegedienst?
Ein guter Pflegedienst nimmt sich Zeit für ein ausführliches Beratungsgespräch und dies am besten nicht in einem sterilen Büro – sondern im Optimalfall in den Räumlichkeiten des pflegebedürftigen Menschen. Bei diesem ersten Treffen geht es nicht nur um die individuelle Ermittlung des Pflegebedarfs und um einen Vertragsabschluss: Vielmehr soll der hilfsbedürftige Mensch die Möglichkeit erhalten, seine späteren Pfleger/Innen kennenzulernen, einen ersten Kontakt aufzunehmen. Pflege ist hochsensibel. Pflegepersonal dringt notwendigerweise in die Privat- und Intimsphäre eines Pflegebedürftigen ein. Außerdem haben die ambulante Pflegedienste in der Regel einen Schlüssel zu den Räumlichkeiten. Das ist eine Tatsache, an die sich viele pflegebedürftige Senioren auch erst einmal gewöhnen müssen. Vertrauen ist hier also unabdingbar. In einem solchen Erstgespräch können Angehörige recht zuverlässig einen Eindruck darüber gewinnen, ob dieses Vertrauen aufgebaut werden kann oder nicht. Fragen Sie auch ruhig nach der Personalfluktuation! Ein guter, mobiler Pflegedienst ist meist auch daran zu erkennen, dass zumindest der größte Teil der Mitarbeiter dort schon länger beschäftigt ist. Darüber hinaus sollten Sie als Angehöriger in diesem Gespräch sicherstellen, dass nicht ständig andere Pfleger kommen – sondern ein festes Team im Wechsel, damit die Vertrauensbasis erhalten bleibt.
Die benötigten Leistungen werden individuell festgelegt. Dann erfolgt eine Berechnung der monatlichen Kosten. Wenn die Kosten das zur Verfügung stehende Budget übersteigen, sollten noch einmal alle vereinbaren Leistungen auf Notwendigkeit überprüft werden. An dieser Stelle trennt sich häufig die Spreu vom Weizen: Ein guter Pflegedienst zeigt sich human und engagiert.
Das heißt, er wird die eine oder andere kleinere Leistung vielleicht auch übernehmen, ohne sie zu berechnen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass ein ambulanter Pflegedienst auf die Bezahlung aller erbrachten Leistungen besteht, auch wenn es um eine Kleinigkeit wie zum Beispiel das morgendliche Kämmen oder Rasieren geht, sollten Sie Abstand nehmen und ein Gespräch mit einem anderen Pflegedienst führen.
Text: M. C. / Letzte Aktualisierung: 22.04.2023