Inzwischen ist der Rollator aus dem Straßenbild kaum noch wegzudenken. Die fahrbare Gehhilfe bedeutet einen großen Gewinn in puncto Mobilität für Senioren oder Personen mit Gleichgewichtsstörungen. Doch immer wieder sind auch Nutzer zu sehen, die offensichtlich nicht so recht zu ihrem Rollator passen. Oft liegt das an einer falschen Einstellung der Griffe des Rollators. Auch das Gehen am Rollator will gelernt sein, denn durch die falsche Handhabung besteht eine erhöhte Unfallgefahr.
Rollator an körperliche Einschränkungen anpassen
Wer über relativ wenig Kraft in den Armen verfügt, sollte eher auf einen Rollator mit Rücklaufsperre setzen, denn der muss nicht ständig festgehalten werden. Fehlt es etwas an einem sicheren Gleichgewicht, ist für den Außenbereich ein vierrädriger Rollator sicherer als ein dreirädriges Modell. Dieses kann bei einem kleinen Widerstand oder im Kurvenbereich leicht kippen. Doch für die Wohnung sind die kleineren Rollatoren mit drei Rädern durchaus eine sichere Hilfe, die gut durch schmale Durchgänge kommt.
Einstellung vornehmen – vor der ersten Nutzung
Die Höhen der Griffe sind für eine sichere Benutzung des Rollators entscheidend. Stellen Sie sich sehr gerade zwischen die Hinterräder des Rollators und lassen Sie die Arme ganz locker hängen. Dort wo sich nun das Handgelenk befindet, sollten sich die Griffe des Rollators später befinden. Optimal ist es, wenn Ihnen jemand bei den Einstellungen hilft. Sonst beugen Sie sich automatisch etwas nach vorn und die Griffe wären später zu tief angebracht. Sollten Sie dann stolpern, bietet der Rollator keinen Halt, weil Sie bereits eine gebeugte Haltung eingenommen haben. Außerdem bietet die perfekte Einstellung sogar noch eine gewisse Erleichterung bei leichten Rückenschmerzen und Haltungsschäden.
Richtige Position am Rollator
Am Rollator sollte die Körperhaltung immer aufrecht und gerade sein. Sie sollten sich beim Laufen zwischen den Griffen des Rollators befinden. Bei den meisten Rollatoren bedeutet das ebenfalls, dass Sie sich zwischen den hinteren Rädern befinden. Die AOK empfiehlt beispielsweise, die Fußknöchel in etwa auf Höhe der Hinterräder zu positionieren. Durch den leichten Lauf des Rollators besteht die Gefahr, dass der Rollator sich zu weit vom Körper entfernt und Sie sich eher hinter den Hinterrädern befinden. Das bietet jedoch eine größere Unfallgefahr, da Sie hier zusätzlich über die Räder stolpern könnten. Wollen Sie einen Bordstein mit dem Rollator überwinden, werden zunächst die Bremsen festgehalten. Ein Fuß wird hinter eines der Hinterräder gestellt und der andere Fuß etwas zurückgenommen. So kippen Sie den Rollator, ohne sich dabei in Gefahr zu bringen. Keinesfalls darf der Rollator einfach angehoben werden. Beim Absetzen würde er sie eventuell mit sich ziehen, wenn er losrollen kann.
Sicher sitzen und beladen
Die meisten Rollatoren haben für eine kurze Rast eine bequeme Sitzfläche. Vor dem Hinsetzen muss aber zwingend die Bremse am Rollator angezogen werden. Daher sollte vor der Nutzung des Rollators auch immer geprüft werden, ob die Bremsen in Ordnung sind und gut fassen. Ähnlich verhält es sich mit dem angebrachten Einkaufskorb. Dieser wird oft nicht korrekt befestigt, sondern einfach auf oder an den Rollator gehängt. Ist der Korb später beladen, könnte er sich selbstständig machen und herunterfallen. Das bedeutet aber wieder eine Unfallgefahr für Sie und Ihren Rollator.
Text: B. M. / Letzte Aktualisierung: 26.04.2023
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