Wenn die eigenen, erwachsenen Kinder sich für einen Lebenspartner entschieden haben, ist das immer eine große Herausforderung für die ganze Familie, in der ein hohes Maß an Konfliktpotenzial liegt. Eltern wollen ihre Söhne und Töchter gut versorgt sehen, aber: Die nächste Generation lebt allerdings immer etwas anders, stellt ihre eigenen Regeln auf und hat auch eigene Wertvorstellungen. Streit mit der Schwiegertochter oder dem Schwiegersohn ist dann oft vorprogrammiert, wenn klärende Gespräche nicht von Anfang an geführt werden.
Bitte nicht einmischen – Dann gibt es keine Konflikte mit den Schwiegerkindern
Eltern haben bestimmte Vorstellungen für den perfekten Partner an der Seite ihres – ohne Zweifel – geliebten, erwachsenen Kindes. Nur selten allerdings erfüllen die Schwiegerkinder die Anforderungen der Schwiegereltern. Vielleicht ist der Schwiegersohn handwerklich nicht so begabt oder die Schwiegertochter kocht nicht gerne. Möglicherweise legen beide Wert auf einen eigenen Freundeskreis, gehen häufig getrennt aus oder haben oft Streit. Gleichgültig, was Ihnen an der Beziehung Ihres Sohnes oder Ihrer Tochter ein Dorn im Auge sein mag: Sie sollten sich niemals einmischen, und schon gar nicht ungefragt. Das junge Paar mag nach anderen Regeln und Wertvorstellungen leben – aber das betrifft nur diese beiden Menschen. Sie sind es, die sich einigen müssen, die Kompromisse finden und Lösungen entwickeln müssen. Kluge Eltern halten sich aus allem heraus, sind aber für beide Seiten da und ansprechbar.
Verständnis und offene Gespräche um Probleme mit den Schwiegerkinder zu lösen
In jeder Herkunftsfamilie gibt es bestimmte Rituale und Regeln, deren Einhaltung man nun möglicherweise auch vom Schwiegerkind erwartet. Das klappt nicht immer. Es mag sein, dass der Sohn vorher jedes Weihnachtsfest mit seinen Eltern verbracht hat. Aber nun gibt es auch noch ein anderes Elternpaar, das vielleicht daran gewohnt ist, dass ihre Tochter mit ihnen das Weihnachtsfest verbringt. Und am Ende würden die jungen Leute vielleicht viel lieber alleine feiern. Das ist nur ein Beispiel von unzähligen Konflikten, die sich zwischen Schwiegereltern und Schwiegerkindern auftun können, die aber nach einer Lösung verlangen. Es hat wenig Sinn, sich zu ärgern und beleidigt zurück zu ziehen. Vielmehr sollte man Unstimmigkeiten von Anfang an miteinander besprechen. Sprechen Sie an, was genau Sie stört – aber wir raten auch dazu, Verständnis aufzubringen für die Tatsache, dass die jungen Leute ihre eigenen Pläne schmieden. Je kompromissbereiter und toleranter Sie Ihrem Schwiegerkind begegnen, umso bereitwilliger wird es Sie auch um Rat fragen und von Ihrer Lebenserfahrung profitieren wollen.
Klammern – Oft der Grund für Streit mit der Schwiegertochter oder dem Schwiegersohn
Ohne Zweifel ist es schwierig für Eltern, den Sohn oder die Tochter „gehen zu lassen“. Ihn oder sie seltener zu sehen, weniger Gelegenheit zu haben, mit ihm oder ihr zu sprechen. Schwiegereltern tun gut daran, den neuen Lebenspartner des inzwischen erwachsenen Kindes als den Menschen zu respektieren, der er oder sie ist. Wenn Sie darüber hinaus noch ein offenes Ohr haben für Ihr Schwiegerkind, ohne sich auf eine Seite zu schlagen oder zu verurteilen, werden viele Konflikte erst gar nicht entstehen. Klammern am eigenen Sohn, an der eigenen Tochter, bedeutet Zwang. Gesünder ist es für eine gute Beziehung zwischen Schwiegereltern und Schwiegerkindern, wenn man sich wirklich gerne gegenseitig besucht, und eben keine lästige Pflicht erfüllen muss.
Redaktion: K. K. / Letzte Aktualisierung: 20.04.2023