Vergesslichkeit bei Senioren

Ist Vergesslichkeit im Alter normal?

Senior ist vergesslich
Was tun bei Vergesslichkeit im Alter? Foto: © damato

Wo ist denn meine Brille? Welcher Wochentag ist heute eigentlich? Diese Fragen hat sich fast jeder schon einmal gestellt. Eine gewisse Vergesslichkeit ist auch im Alter nicht ungewöhnlich und hat oft mit mangelnder Konzentration oder damit zu tun, dass sich biologische Vorgänge im Alter verlangsamen. So lange die Vergesslichkeit nur vorübergehend auftritt und nicht für einen langen Zeitraum andauert, ist sie unbedenklich. Sollten sich die Vorfälle jedoch häufen, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen und abzuklären, ob es sich um eine beginnende Demenz handelt oder die geringe Merkfähigkeit andere physische Ursachen hat.

Einfache Vergesslichkeit bei Senioren oder Demenz?

Die Demenz ist ein Syndrom, das bei verschiedenen Erkrankungen des Gehirns auftreten kann. Meistens sind davon das Kurzzeitgedächtnis, die Sprache, die Motorik und das Denkvermögen betroffen.
Als häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit bekannt, die in der Regel bei Personen ab dem 65. Lebensjahr auftritt.
Ob es sich bei der Vergesslichkeit bereits um eine Krankheit oder um normale Altersvergesslichkeit handelt, kann mit einer einfachen Checkliste kontrolliert werden:

Auf diese Symptome sollten Sie achten:

  • Tritt die Vergesslichkeit bereits häufiger im Alter von unter 65 Jahren auf?
  • Dauert die Vergesslichkeit über einen längeren Zeitraum an?
  • Verschlimmert sich die Vergesslichkeit im Verlauf mehrerer Monate?
  • Werden bekannte Personen oder Orte nicht mehr erkannt?
  • Kann sich der Betroffene an Erlerntes oder Erlebtes nicht oder nur noch sporadisch erinnern?
  • Werden Inhalte oder Wörter beim Sprechen häufig wiederholt?
  • Werden Wörter während des Sprechens vergessen?
  • Werden komplette Gespräche bereits kurz danach vergessen?
  • Kann sich der Betroffene an vertrauten Orten nicht mehr orientieren?

Wichtigster Ansprechpartner bei zunehmender Vergesslichkeit: Der Hausarzt

Die Selbstkontrolle ersetzt natürlich nicht die ärztliche Untersuchung. Wichtigster Ansprechpartner bei dem Verdacht auf eine Demenz sollte daher immer der Hausarzt sein. In der Regel kennt dieser seine Patienten seit langer Zeit und kann funktionale oder geistige Veränderungen erkennen und einordnen. Es müssen nämlich nicht immer eine Alzheimer-Krankheit oder eine andere Form der Demenz hinter der Vergesslichkeit stecken. Manchmal hat diese auch andere Gründe, wie Schlaf-, Flüssigkeits- oder Vitaminmangel, eine Schilddrüsenunterfunktion oder Medikamente, die die Merkfähigkeit kurz- oder langfristig ungünstig beeinflussen. Welche Ursachen hinter der Vergesslichkeit wirklich stecken, kann letztendlich nur ein Arzt herausfinden.

Wenn die Vergesslichkeit im Alter nur gelegentlich auftritt

Nicht immer sind eine vergessene Telefonnummer oder das Verlegen von Gegenständen Grund zur Besorgnis. Sofern keine Krankheit vorliegt, kann das Gedächtnis trainiert werden, sodass man auch im älteren Lebensalter geistig noch fit ist. Wer seinen Kopf regelmäßig mit neuen Aufgaben füttert, sportlich aktiv bleibt und soziale Kontakte pflegt, hat gute Chancen, häufige Gedächtnislücken zu vermeiden. Zum Training des Gehirns sollten unterschiedliche Methoden angewendet werden. Wer nur Kreuzworträtsel löst, verfällt leicht in Routine. Besser ist es beispielsweise, eine neue Sprache zu erlernen oder sich intensiv einem spannenden Hobby zu widmen. Auch Gespräche mit anderen Menschen sind hilfreich. Treffen mit Freunden oder das Engagement in einem Verein machen Spaß und regen den Geist an. Wichtig ist es zudem, auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung und die ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit zu achten.
Text: H. J. / Letzte Aktualisierung: 26.04.2023

[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]