In vielen Familien wird das erste Enkelkind sehnsüchtig erwartet und die zukünftigen Großeltern malen sich bereits die schöne Zeit mit dem neuen Familienmitglied aus.
Oft sind Oma und Opa schon Rentner und haben dadurch mehr Zeit, als sie vor Jahren für ihre eigenen Kinder aufbringen konnten. Gern möchten sie sich daher um ihre Enkelkinder kümmern und Erlebnisse mit ihnen teilen. Um den Familienfrieden zu bewahren, sollten sich die Großeltern jedoch an ihre eigene Jugend erinnern und einige Regeln im Miteinander der Generationen beachten.
Eine wichtige Regel für Großeltern: Hilfe ja – aber nicht unaufgefordert
Wenn sich das erste Kind ankündigt, haben die meisten jungen Eltern konkrete Vorstellungen davon, wie die Schwangerschaft und die Entbindung verlaufen sollen und welche Art der Erziehung sie bevorzugen. Bereits in der Schwangerschaft kann die Hilfe der Großeltern willkommen sein. Dennoch sollten sich die zukünftige Oma oder der Opa nicht aufdrängen, sondern dann helfend zur Seite stehen, wenn ihre Kinder oder ihre Partner das wünschen. Je nachdem, wie das Verhältnis in der Vergangenheit war, könnten sich diese sonst sehr schnell bevormundet fühlen und die Hilfe ablehnen. Vieles hat sich in den letzten Jahrzehnten geändert und junge Menschen haben ihre ganz eigenen Anschauungen. Wer sich selbst an die erste Zeit mit Tochter oder Sohn erinnert und das Verhalten der eigenen Eltern oder der Schwiegereltern in dieser Zeit reflektiert, wird instinktiv sicher vieles richtig machen.
Wichtige Tipps für werdende Großeltern: Die ersten Besuche planen und absprechen!
Leben Eltern und Großeltern nicht in einem Haushalt, sollten Besuche bei dem Neugeborenen sorgfältig geplant werden, um den Rhythmus der jungen Familie nicht durcheinander zu bringen. Ungünstig ist es beispielsweise dann zu kommen, wenn das Kind ins Bett gebracht werden soll oder gerade eingeschlafen ist. Aber auch die Eltern werden zwischendurch etwas Ruhe benötigen und möchten in dieser Zeit nicht gestört werden. Schon bald freuen sich die Enkelkinder über die ersten Geschenke. Um sie jedoch nicht zu überfordern, spricht man am besten mit den Eltern ab, welche Spielsachen erwünscht sind. Viele Menschen haben ganz klare Auffassungen davon, womit ihre Kinder spielen sollen.
Noch ein wichtiger Punkt in unserem Ratgeber für Großeltern:
In erster Linie stellen die Eltern die Regeln auf!
Bei der Erziehung eines Kindes sollten Eltern und Großeltern an einem Strang ziehen. Dabei geben jedoch die Eltern die Regeln vor, denn sie sind verantwortlich für ihre Kinder.
Mischen sich die Großeltern hier zu viel ein, führt das nicht nur zu Streitigkeiten innerhalb der Familie, sondern auch zu Unsicherheiten beim Kind. Das bedeutet nicht, dass die Großeltern Bedenken nicht äußern oder den jungen Eltern keine Ratschläge geben dürfen. Dies sollte jedoch nur in einem ruhigen Gespräch ohne die Anwesenheit des Kindes erfolgen. Auch, wenn die Großeltern das Enkelkind während der Abwesenheit der Eltern betreuen, ist es wichtig, dass die Regeln der Eltern gelten. Insbesondere in den ersten Lebensmonaten ist dies bezüglich der Mahlzeiten und der Schlafenszeiten notwendig. Werden die Kinder größer, begreifen sie zumeist, dass bei Oma und Opa manch anderes als zu Hause erlaubt ist oder auch nicht.
Noch ein Tipp für werdende Großeltern: Gemeinsame Unternehmungen fördern die Bindungen
Nachdem die eigenen Kinder aus dem Haus sind, gestalten viele Menschen ihr Leben neu. Dazu gehört heutzutage auch eine intensive Freizeitgestaltung mit kulturellen, geselligen oder sportlichen Aktivitäten.
Die Geburt eines Enkelkindes kann jedoch vieles ändern. Während zwar manche Großeltern die neu erworbene Freiheit nicht aufgeben möchten, freuen sich andere auf gemeinsame Unternehmungen mit Enkeltochter oder Enkelsohn. So lange die Kinder noch sehr klein sind, werden sie vielleicht nur wenige Stunden bei Oma oder Opa sein. Später machen jedoch auch gemeinsame Ausflüge am Wochenende und Kurzurlaube Spaß. Gemeinsam mit ihren Enkelkindern erkunden die Großeltern die Natur, treiben Sport oder gehen ins Theater, ins Museum und ins Kino. Durch die gemeinsamen Erlebnisse lernen sich Kinder und Großeltern besser kennen und entwickeln ein ganz spezielles Vertrauensverhältnis. Dadurch werden sie Oma und Opa auch dann noch gern besuchen, wenn sie längst selbst auf eigenen Füßen stehen.
Text: H.J. / Letzte Aktualisierung: 21.04.2023