Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat aktuelle Zahlen zu den Todesursachen in Deutschland veröffentlicht. Die Daten zeigen: Immer mehr Menschen sterben an den Folgen einer Demenzerkrankung – vor allem im hohen Alter.
Anstieg der Todesfälle durch Demenz
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 61.927 Todesfälle registriert, die auf eine Demenzerkrankung zurückzuführen waren. Das entspricht einem Anstieg um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und sogar 23,2 Prozent mehr als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre.
Besonders betroffen sind ältere Menschen: Rund 89 Prozent der an Demenz Verstorbenen waren 80 Jahre oder älter. Auffällig ist, dass die Zahl der verstorbenen Männer über 80 besonders stark zugenommen hat – um fast ein Drittel mehr als im Zehnjahresdurchschnitt. Bei Frauen fiel der Anstieg mit gut 22 Prozent etwas moderater aus.
Frauen sind insgesamt jedoch deutlich häufiger betroffen: 40.680 Frauen starben 2024 an Demenz, bei den Männern waren es 21.247.
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Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs bleiben Hauptursachen
Trotz des deutlichen Anstiegs bei den Demenzerkrankungen bleiben Herz-Kreislauf-Leiden und Krebs weiterhin die häufigsten Todesursachen in Deutschland. Beide zusammen verursachten 2024 mehr als die Hälfte aller Todesfälle – insgesamt 56,5 Prozent.
Während die Zahl der Todesfälle durch bösartige Neubildungen (Krebserkrankungen) nahezu unverändert blieb, gingen die Sterbefälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen leicht zurück – um 2,6 Prozent.
Insgesamt starben 2024 rund 1,01 Millionen Menschen in Deutschland, etwa 2 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit sank die Gesamtzahl der Sterbefälle bereits im zweiten Jahr in Folge.
Unterschiede zwischen Männern und Frauen
Bei der Betrachtung nach Geschlecht zeigen sich klare Unterschiede:
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Bei Frauen war die häufigste Todesursache die „nicht näher bezeichnete Demenz“, gefolgt von chronischer ischämischer Herzkrankheit und Herzinsuffizienz.
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Bei Männern führten chronische Herzkrankheiten die Statistik an, gefolgt von Lungenkrebs und Herzinfarkt.
Hintergrund: Was unter „Demenz“ fällt
In der Statistik werden verschiedene Formen der Demenz zusammengefasst – darunter Alzheimer-Demenz, vaskuläre Demenz und nicht näher bezeichnete Demenz. Der größte Teil der Fälle fällt in die letzte Kategorie, also auf nicht genauer bestimmte Demenzformen.
Die Erkrankung betrifft vor allem ältere Menschen und führt mit zunehmendem Fortschreiten zu einem vollständigen Verlust von Gedächtnis, Orientierung und Alltagskompetenz.
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Fazit
Die Zahlen machen deutlich: Demenz wird in Deutschland zu einer immer bedeutenderen Todesursache. Mit der steigenden Lebenserwartung wächst auch die Zahl der Betroffenen. Die Entwicklung unterstreicht, wie wichtig Prävention, Aufklärung und Unterstützung für Betroffene und Angehörige sind – damit ein würdevolles Leben auch im hohen Alter möglich bleibt.
