Wechseljahre – Symptome, Dauer, Tipps und Infos

Wechseljahre - wenn die Hormone auf einmal scheinbar verrücktspielen

Frau in den Wechseljahren
Ein typisches Symptom in den Wechseljahren: Hitzewallungen - Symbolbild: © fizkes - stock.adobe. com

Gehört hat jeder schon einmal von ihnen und dennoch sind sie häufig ein Tabu Thema unter Frauen. Die Wechseljahre. Doch sie sind weitaus mehr als eine reine Hormonumstellung. Viele Frauen erleben in dieser Zeit einen wahren Wechsel und orientieren sich noch einmal ganz neu. Die Kinder sind vielleicht schon aus dem Haus und es ergeben sich plötzlich völlig neue Perspektiven.

Die Wechseljahre medizinisch betrachtet

In der medizinischen Fachsprache heißen die Wechseljahre Klimakterium und umfassen einen Zeitraum von etwa fünf bis zehn Jahren. In dieser Zeit stellt sich der Körper hormontechnisch um. Die Eierstöcke produzieren weniger Sexualhormone. Dadurch bleibt die Periode irgendwann aus.
Das Verhältnis zwischen den verschiedenen Hormonen Östrogen und dem Follikel stimulierenden Hormon (FSH) bekommt ein Ungleichgewicht, welches typische Wechseljahresbeschwerden hervorrufen kann. Hierzu zählen insbesondere Hitzewallungen, plötzliche Schweißausbrüche, Unruhe, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen.

Wie lange dauern die Wechseljahre?
Das Klimakterium beginnt in der Regel zwischen dem 45. und dem 50. Lebensjahr. Doch diese Zahl stellt nur einen ungefähren Zeitraum dar, in dem die Hormonumstellung beginnen kann. Die Dauer der Wechseljahre ist von Frau zu Frau unterschiedlich! Die Symptome der Wechseljahre können bei einigen Frauen 5 bis 10 Jahre auftreten!

Schwanger in den Wechseljahren?

Übrigens: Frauen in den Wechseljahren können immer noch schwanger werden! Eine ausbleibende Monatsblutung ist noch kein Anzeichen dafür, dass Ihre Menopause abgeschlossen ist. Daher ist eine ausreichende Verhütung in diesem Zeitraum besonders wichtig. Als Leitwert kann man sagen, dass nach einem Zeitraum von 12 Monaten, in der keine Regelblutung mehr stattgefunden hat, die Menopause abgeschlossen ist. Dieses Thema sollten Sie aber unbedingt mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt besprechen und zur Sicherheit einen Zykluskalender führen, den Sie bei Bedarf vorlegen können.

Woran erkennen Sie, dass Sie in den Wechseljahren sind?

Erste Anzeichen für den Beginn der Wechseljahre können wie bereits erwähnt die typischen Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Schwindel sein. Aber auch plötzlich stärkere Blutungen, Sexualstörungen, Schlafstörungen, Jucken im Intimbereich oder eine trockenere Scheidenschleimhaut können ein Indiz für die bevorstehende Hormonumstellung sein. Typischerweise bleibt irgendwann die Monatsblutung immer häufiger aus.
Der veränderte Hormonspiegel wirkt sich auf Haut, Haare und Schleimhäute aus. Viele Frauen haben nun vermehrt Probleme ihr Gewicht zu halten. Die Knochen- und Muskelmasse nimmt ab. Dies ist ein normaler Prozess. Erst bei einem vermehrten Abbau von Knochenmasse spricht man von Osteoporose. Auf Grund stärkerer Blutungen kann es auch zu Antriebsschwäche bis hin zu depressiven Verstimmungen kommen.

Doch keine Angst vor den Wechseljahren – es gibt Behandlungsmöglichkeiten

Etwa ein Drittel aller Frauen hat wenig bis gar keine Beschwerden in den Wechseljahren. Für alle anderen gibt es einige Behandlungsmöglichkeiten, um die Wechseljahresbeschwerden deutlich abzumildern. Die bekannteste Form ist die Hormonersatztherapie, in der der Hormonspiegel durch künstliche Hormone wieder ausgeglichen wird. Ziel ist es nicht, den Hormonspiegel wieder anzugleichen, sondern mit der niedrigsten möglichen Dosierung die Beschwerden der Patientin auf ein Minimum zu reduzieren.
Allerdings ist diese Therapieform nicht ganz unumstritten, da mittlerweile mehrere internationale Studien belegen, dass Patienten, die sich einer Hormonersatztherapie unterziehen, ein erhöhtes Risiko tragen, an Eierstockkrebs zu erkranken.
Deshalb greifen Mediziner und Patienten immer zuerst zu alternativen Heilmitteln. Insbesondere auf Substanzen, die schon viele Jahre in der Traditionellen Chinesischen Heilmedizin (TCM) angewandt werden und auf die sogenannte Phytotherapie. Die Phytotherapie beruht auf der Einnahme pflanzlicher Östrogene, wie sie in Hülsenfrüchten, Soja und verschiedenen Pflanzen vorkommt.

Fragen Sie Ihren Arzt!
Ihr erster Ansprechpartner bei der Behandlung Ihrer Wechseljahresbeschwerden sollte immer Ihr Frauenarzt sein. Dieser wird die für Sie geeignetste und schonendste Therapieform finden und Ihnen begleitend durch diese aufregende Zeit zur Seite stehen.
Text: V. D. / Letzte Aktualisierung: 26.04.2023

[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]