Hörprobleme bei Senioren

Schwerhörigkeit im Alter erkennen und behandeln

Hörprobleme bei Senioren
Hörprobleme im Alter können behandelt werden! Foto: © koszivu

Hörprobleme entwickeln sich im Laufe der Zeit und treten selten plötzlich auf. Diese Probleme betreffen sowohl ältere Menschen, als auch immer häufiger junge Menschen. Während die Ursache bei den jüngeren Leuten oftmals auf Lärmschäden zurückzuführen ist, ist es die Altersschwerhörigkeit, die den meisten älteren Personen zu schaffen macht. Hörprobleme bei Senioren sind recht häufig und sollten ernst genommen werden.

Welche Formen der Hörprobleme im Alter gibt es?

Neben der bereits erwähnten Schwerhörigkeit gibt es eine Vielzahl weiterer Hörprobleme wie eine erhöhte Lärmempfindlichkeit (Hyperakusis) oder den Tinnitus (Entstehung von Ohrengeräuschen). Die dramatischsten Formen der Hörprobleme sind Gehörlosigkeit oder Taubheit. Meistens gehen Hörstörungen mit unterschiedlichen Begleiterscheinungen wie Schwindel, Kopfschmerzen und Gleichgewichtsstörungen einher. Sie können allerdings auch von Übelkeit und Depressionen begleitet werden.

Wie erkenne ich eine Hörstörung? Die Symptome:

Eine beginnende Hörstörung im Alltag zu erkennen ist nicht immer einfach, da deren Entstehung ein fortlaufender Prozess ist und schleichend beginnt. Erste Anzeichen, die auf eine beginnende Schwerhörigkeit hinweisen können, äußern sich zum Beispiel wie folgt:

  • Zu Beginn der Erkrankung kann es vorkommen, dass Sie tiefe Hintergrundgeräusche wie etwa einen brummenden Kühlschrank oder Autos im Straßenverkehr deutlich intensiver wahrnehmen, das gesprochene Wort allerdings schlechter verstehen.
  • Sie müssen häufiger nachfragen, da Sie einzelne Worte oder Sätze in Gesprächen nicht verstehen.
  • Besonders in lauter Umgebung fällt es Ihnen schwer, Ihren Gesprächspartner zu verstehen. Dieser Effekt wird bei Menschen mit höheren Stimmen wie Kinder und Frauen noch einmal deutlich verstärkt. Doch auch bei „normalen Stimmlagen“ werden bestimmte Konsonanten (z.B. das F und das S oder das C und das Z) automatisch tiefer betont wie hochfrequente Konsonanten. Das führt dazu, dass die oben erwähnten Konsonanten häufig überhört und nicht verstanden werden.
  • Sie ertappen sich dabei, wie Sie den Fernseher oder das Radio stetig lauter stellen.

Ursachen für Hörprobleme im Alter

Gründe für die Entstehung von Hörproblemen gibt es viele. Mediziner beobachten immer häufiger einen Zusammenhang von Hörschäden und Lärm. Besonders junge Menschen schädigen ihr Gehör nachhaltig durch die Verwendung von Kopfhörern. Allerdings kann auch der Konsum verschiedener Genussmittel wie Nikotin, Koffein und Alkohol das Hörvermögen schädigen.
Weiterhin existieren verschiedene Erkrankungen des Innenohres wie Durchblutungsstörungen, Tinnitus oder eine Otosklerose, die unmittelbaren Einfluss auf das Hörvermögen nehmen. Auch nicht behandelte Mittelohrentzündungen können das Gehör schädigen und zu einer Schwerhörigkeit führen.
Die häufigste Form von Hörproblemen ist allerdings die Altersschwerhörigkeit, die man nicht verhindern, jedoch deutlich abschwächen kann.

Hörprobleme bei Senioren im Alltag

Im täglichen Leben stellen Hörprobleme ein riesiges Problem dar. Neben der Gefahr im Alltag durch zu spät erkannte Gefahren, wie einem nahenden Auto im Straßenverkehr, kann eine Schwerhörigkeit weitreichende Folgen haben und bis hin zur sozialen Isolation führen. Ebenso wirkt sich unser Gehör auf unseren Orientierungssinn aus. Dieser kann bei zunehmender Schwerhörigkeit deutlich leiden. Aus diesem Grund kann eine Schwerhörigkeit sehr häufig mit Desorientierung einhergehen.
Folgen einer Gehörschädigung können außerdem Unsicherheit, Minderwertigkeitsgefühle, Reizbarkeit, Kopfschmerzen sowie Stress und ein erhöhter Blutdruck sein.

Die Behandlungsmöglichkeiten der Hörprobleme bei Senioren

Auch hier gilt der bekannte Satz: „Vorbeugen ist besser als Nachsorgen.“ Beginnen Sie möglichst früh, Ihr Gehör zu schützen. Vermeiden Sie längere Lärmphasen und hören Sie Musik immer nur in moderater Lautstärke. Auf die Verwendung von Ohrenstäbchen sollte weitestgehend verzichtet werden und wenn überhaupt, sollten diese nur im Außenohr angewendet werden. Um die Entstehung einer bakteriellen Entzündung zu verhindern, sollte während des Schwimmbadbesuches beispielsweise ein geeigneter Ohrenschutz getragen werden.
Ist das Kind einmal in den Brunnen gefallen, gibt es unterschiedliche Wege die Gehörerkrankung zu bekämpfen oder aber deren Symptome deutlich abzuschwächen. Bei einigen Erkrankungen wie etwa dem Tinnitus gibt es unterschiedliche Medikamente zur Behandlung.
Bei der sogenannten Altersschwerhörigkeit kann ein Hörgerät deutliche Abhilfe schaffen. In Extremfällen kann dem Patienten ein Gehörimplantat eingesetzt werden, um so eine verbesserte Hörfähigkeit wieder herzustellen. Hierzu sollten Sie unbedingt Kontakt zu einem Hals-Nasen-Ohrenarzt oder einem Hörakustiker aufnehmen.

So gehen Sie richtig mit Hörproblemen um

Zuerst einmal sollten Sie wissen, dass Sie sich für Ihr Problem nicht schämen müssen! In Deutschland leiden etwa 19% der Bevölkerung an einer Gehörschwäche. Sprechen Sie das Problem ruhig an. Wenn Sie etwas nicht verstehen, äußern Sie sich. Setzen Sie sich in Gesprächen Ihren Gesprächspartnern unmittelbar gegenüber und bitten Sie diese um eine deutliche Aussprache. Niemand wird Sie dafür auslachen oder Sie dafür verurteilen. Suchen Sie sich Hilfe bei einem Spezialisten, der Ihnen beratend und helfend zur Seite stehen kann.
Auf der Webseite vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V. www.hno-aerzte-im-netz.de gibt es viele Informationen zum Thema „Hören“. Dort finden Sie außerdem auch Adressen von HNO Ärzten!
Text: V. D. / Letzte Aktualisierung: 26.04.2023

[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]